Retrograde Kontrollmechanismen des mikromechanischen Verhaltens des Innenohres


Neuste Untersuchungen haben gezeigt, da▀ die AktivitΣt des olivo-cochleΣren Bⁿndels (OCB) zu einer Verminderung und Linearisierung der akustisch evozierten Basilarmembranauslenkung bei hohen Frequenzen fⁿhrt (Murugasu und Russell, J. Neurosci., 1996) . Wegen der Bedeutung tiefer Frequenzen fⁿr die menschliche Kommunikation untersuchen wir die Wirkung der OCB-Aktivirung auf das mechanische Antwortverhalten in der apikalen Windung der Cochlea. Mit einem Laser-Doppler-Velocimeter in Verbindung mit einem von uns speziell entwickelten Wasserimmersionsobjektiv k÷nnen Schwingungsmessungen am CortiÆschen Organ durchgefⁿhrt werden. Der physiologische Zustand der Cochlea wird dabei anhand der Schwellen des Summenaktionspotentials (SAP) ⁿberwacht. Durch die hohe optische QualitΣt des Systems k÷nnen Messungen der Geschwindigkeit auf Hensenzellen und Σu▀eren Haarsinneszellen ohne kⁿnstliche Reflektoren durchgefⁿhrt werden. Geschwindigkeitsantworten auf Clicks, wei▀es Rauschen und Ton-Pips (20-100dB SPL) werden in alternierenden Sequenzen mit und ohne OCB-AktivitΣt registriert. Die Geschwindigkeitsantworten sowie die hieraus bestimmten mechanischen Schwellenkurven (2nm) weisen charakteristische Frequenzen von 200-350Hz und eine Gⁿte von Q 10dB =1 auf. Im Gegensatz zum basalen Bereich, der einen ausgeprΣgten efferenten Effekt aufweist, konnten bei nur geringer Verschlechterung der H÷rschwellen (<15dB) kein Effekt efferenter Stimulation auf die Mikromechanik der Cochlea in dem von uns untersuchten Bereich gefunden werden, obwohl der reduzierende Effekt auf das SAP vorhanden war.